Glasfaser Anschluss Gemeinde Baar

Pluntieplio77
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Guten Tag Community

Guten Tag Swisscom

 

Gerne möchte ich folgende Situation aufklären lassen.

Unsere Liegenschaft (STWEG) ist angeschlossen auf das Glasfaser Netz der Swisscom. Unsere Wohnung leider nicht. Trotzdem, dass wir mit der Swisscom/Cablex schon seit längerem ein Vertrag abgeschlossen haben.

Begründung:

"Information zum Netzausbau

Ihre Liegenschaft wurde durch Swisscom mit Glasfaser erschlossen. Die Bestellung von Produkten auf

Glasfaser ist in der betroffenen Liegenschaft aber zurzeit aufgrund einer behördlichen Verfügung (Urteil des Bundesverwaltungsgerichts betreffend der Netzbauweise von Swisscom) nicht möglich."

(Verfügbarkeits-Prüfung Swisscom)

 

Zeitungsartikel Zuger Zeitung vom 05.04.2024

"Sanierung in drei Etappen Baar

Die Gemeinde Baar erhält leistungsfähigeres Internet. Das teilt die Cablex AG

mit, welche von der Swisscom für die Durchführung des Netz Ausbaues für die Glasfaserinstallation der Gemeinde Baar beauftragt wurde. Dadurch soll die Internetverbindung verbessert und die technische Infrastruktur auf den neusten Stand gebracht werden. Diese Massnahme werde sicherstellen, dass die Baarer Bevölkerung Zugang zu schnellem und zuverlässigem Internet haben.

Vom 15. April bis 26. April 2024 wird an der Neugasse in Baar, im Bereich Salvemattweg bis Neugasse 54 in drei Etappen

im Trottoir eine neue Versorgungsleitung der Swisscom gebaut."

 

Eine Verfügbarkeits-Prüfung an die Neugasse gibt folgendes Resultat:

"Information zum Netzausbau

Im September 2024 wird der Standort mit Glasfaser ausgebaut. Damit können Sie neu von ultraschnellem Internet mit voraussichtlich maximal 10 Gbit/s Download und 10 Gbit/s Upload profitieren."

 

Fragestellung:

Untere Rainstrasse 74, Baar:

Glasfaser ist in unsere Liegenschaft aber zurzeit aufgrund einer behördlichen Verfügung (Urteil des Bundesverwaltungsgerichts betreffend der Netzbauweise von Swisscom) nicht möglich.

Neugasse, Baar:

Im September 2024 wird der Standort mit Glasfaser ausgebaut. Damit können Sie neu von ultraschnellem Internet mit voraussichtlich maximal 10 Gbit/s Download und 10 Gbit/s Upload profitieren.

 

Frage: woher dieser Unterschied?

Wieso kann man an der Neugasse in Baar bald ans Glasfasernetz angeschlossen werden und in der Untere Rainstrasse nicht?

 

Wenn man schon so lange wartet, ist es frustrierend, dass an andere Orten Anschlüsse gemacht werden und wir immer noch warten.

Gerne hätte ich Klarheit in diese Sache. Besten Dank im Voraus

16 Kommentare 16
WalterB
Super User
2 von 17

@Pluntieplio77 

 

Einfache Antwort an Deinem Ort wird die Anforderung für die Glasfaserleitung nicht erfüllt, wegen dem muss das neu verlegt werden (Strassen aufreissen) .

Alles was mit Elektrotechnik zu tun hat.
IT: Windows, macOS und Linux.
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Pluntieplio77
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3 von 17

Vielleicht habe ich eine lange Leitung.

Ich verstehe es immer noch nicht.

Wieso schreibt der Swisscom dann: "Ihre Liegenschaft wurde durch Swisscom mit Glasfaser erschlossen."

WalterB
Super User
4 von 17

@Pluntieplio77 

 

Frage mal bei der Nr. unten nach.

 

Das Gebäude kann mit Glasfaser erschlossen werden. Die Erschliessung muss jedoch durch den Hauseigentümer beantragt werden. Sind Sie Mieter? Wenden Sie sich bitte an Ihre Liegenschaftsverwaltung. Sind Sie Eigentümer? Wenden Sie sich bitte an unser Partner Contact Center Netzbau (Tel: 0800 477 587).

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millernet
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Erschlossen schon, aber in einer P2MP- und keiner P2P-Topologie. Diese Anschlüsse dürfen auf Grund einer Verfügung der WEKO (und gerichtlich von mehreren Instanzen bestätigt) nicht vermarktet werden. Daher muss ein Umbau auf P2P erfolgen, was in der Regel ein Nachzug von Fasern im feeder benötigt. 

Pluntieplio77
Level 2
6 von 17

@millernet

Besten Dank für diese Erklärung.

Jetzt ist mir einiges klar.

Pluntieplio77
Level 2
7 von 17

Wie kann ich erfahren ob und wenn unsere Eigentumswohnung von P2MP auf P2P umgestellt wird?

WalterB
Super User
8 von 17

@Pluntieplio77  schrieb:

Wie kann ich erfahren ob und wenn unsere Eigentumswohnung von P2MP auf P2P umgestellt wird?


Habe Dir ja weiter oben eine Nummer angegeben ?

 

https://community.swisscom.ch/t5/Internet-allgemein/Glasfaser-Anschluss-Gemeinde-Baar/m-p/816378#M71... 

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foobar
Level 4
9 von 17

@Pluntieplio77 
Wenn im Swisscom-Checker nichts steht und auch bei der init7-karte nichts drin ist, dann ist kein Umbau geplant.

Vielleicht erlaubt die Weko irgendwann die Aktivierung, aber das steht in den Sternen (und ist wohl unwahrscheinlich).

Pluntieplio77
Level 2
10 von 17

Ich habe nicht realisiert, dass diese Nummer auch für solche Auskünfte ist.

Danke für den Tipp.

 

Ich habe da angerufen.

Ich muss leider noch lange warten auf eine Umstellung auf P2P.

Pluntieplio77
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Ich danke Euch herzlich für Eure Unterstützung.

Es war sehr erläuternd und ich habe wieder einiges dazu gelernt.

Vielen Dank.

Plereippeg66
Level 2
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... Umgebaut...!? 

Das ist so nicht ganz richtig. 

Swisscom darf schon P2MP Technik  bauen und für eigene Produkte verwenden das wird auch gemacht. Nur müssen in jeder OTO Fasern ab Zentrale für P2P Verbindungen  für die Mitbewerber vorhanden sein. Also muss der Netzbau entsprechende Fasern von der Zentrale nachziehen  und speissen. Sind die OTO so erweitert (Clean-Up) können Sie nach 4 Wochen in Betrieb genommen und benutzt werden .....

Werner
Super User
13 von 17

@Plereippeg66 

 

Bei Diskussionen um die Themen P2P, P2MP und XGS-PON ist es immer sehr wichtig zwischen der physischen Bauweise des dezentralen Netzes und des auf dem FTTH-Netz schlussendlich konkret eingesetzten Kommunikationprotokolls zu unterscheiden.

 

Selbstverständlich wird die Swisscom selbst weiterhin XGS-PON als ihr favorisiertes FTTH-Protokoll einsetzen (die optischen Splitter direkt in der Zentrale ermöglichen nämlich immer noch günstigere Aufschaltungen als direkte AON-Verbindungen), was aber nicht mehr gebaut, bzw. umgebaut wird ist das monopolisierende Konzept der teilweise bereits verbauten dezentralen optischen Splitter, welche sich in Schächten oder auch in grösseren Kundengebäuden befinden.

Selbstdeklaration: Emanzipierter Kunde und Hobby-Nerd ohne wirtschaftliche Abhängigkeiten zur Swisscom
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user109
Super User
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@Werner  oder auch im BEP.

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millernet
Level 3
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Leider begreifen viele den Unterschied zwischen der Netztopologie (P2P vs. P2MP) und der verwendeten Technologie (AON, GPON, XGS-PON etc.) nicht. Der Swisscom ist es seit Dezember 2020 mit einer vorsorglichen Massnahmen der WEKO untersagt, folgendes zu tun:

 

Die WEKO hat Swisscom am 14. Dezember 2020 verpflichtet, anderen Fernmeldedienstan-

bieterinnen unabhängig von der von Swisscom gewählten Netzwerkarchitektur weiterhin den

Zugang zur physischen Netzwerkinfrastruktur zu gewähren. Hierbei kann Swisscom grund-

sätzlich zwischen sämtlichen zur Verfügung stehenden Ausbauvarianten (AON oder PON)

wählen, solange sie einen Layer 1-Zugang für Dritte in ihren Anschlusszentralen gewährt.

 

Weiter ist zu betonen, dass mit den beschlossenen vorsorglichen Massnahmen auch keine

Vorgaben an den Netzausbau geknüpft sind, solange der Layer 1-Zugang ab den Anschluss-

zentralen von Swisscom gewährleistet ist. Demnach führen die vorsorglichen Massnahmen

nicht zu Verzögerungen beim Ausbau und der Modernisierung bestehender Netze von

Swisscom.

 

Diese Massnahmen wurdem vom BVGer und BGer bestätigt und bis heute in Kraft.  Das Verfahren wird vermutlich im Sommer 2024 mit einer happigen Buse für die Swisscom enden. 

Werner
Super User
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@millernet 

 

Das einzig spannende am noch nicht abgeschlossenen Verfahren ist ja eigentlich nur noch die Höhe der Kartellrechts-Busse, welche die Swisscom dann abschliessend ganz sicher vor Bundesgericht nochmals final zwecks Reduzierung anfechten wird.

 

Der länger als erwartete Hinzug des Verfahrens deutet ja vielleicht darauf hin, dass die Vorstellungen über die Bussenhöhe zwischen Swisscom und WEKO aktuell noch weit auseinanderliegen könnten.

 

Erfahrungen aus früheren Kartellrechtsbussen gegen die Swisscom lassen im neusten Fall einen Spielraum der WEKO zwischen ca. 20 bis 150 Mio CHF vermuten.

 

Irgendwelche Prognosen, oder Gerüchte dazu?

Selbstdeklaration: Emanzipierter Kunde und Hobby-Nerd ohne wirtschaftliche Abhängigkeiten zur Swisscom
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millernet
Level 3
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Mein Wissen erstreckt sich auch nur über dass, was die offiziellen Kanäle seitens Swisscom, WEKO oder Init7 kommunizieren. Ich habe immer noch Hoffnung, dass es neben der Höhe der Buse auch noch einen Lichtblick in Form eines Kompromisses gibt. Dieser Kompromiss könnte die Vermarktung aller P2MP-only-Anschlüsse ermöglichen, wenn sich die Swisscom zu einem "zeitnahen" Umbau resp. Nachrüstung auf P2P verpflichtet. Bei den sturen überbezahlten Erbsenzählern, welche mit meinen Steuergeldern teuer finanziert werden, bin ich mir jedoch ziemlich sicher, dass es keinen solchen Kompromiss geben wird. Also darf ich mich irgendwo zwischen 2025 - 2030 auf einen Glasfaseranschluss freuen, der zwar bereits seit 2021 bis zur OTO ausgebaut und voll funktionsfähig wäre, wegen der Inkompetenz der Swisscom und der Sturheit der WEKO aber nicht genutzt werden darf. Inkompetenz in dieser Hinsicht, dass man den WEKO-Hammer vor 2020 nicht kommen sah und anschliessend noch 3 Jahre bis aufs Zahnfleisch um P2MP kämpfte. Es benötigte einen CEO-(Zwangs)-Wechsel, bis endlich das Ruder herumgerissen worden ist. All die Jahre vor 2020 hat man voll auf FTTS und FTTB gesetzt und FTTH wurde praktisch nicht mehr gebaut. Mit FTTS hat man insgeheim auf P2MP hingearbeitet, nur leider "etwas" zu dünne Kabel verlegt, vermutlich nicht mal mit Absicht. FTTB war die grösste Schwachsinns-Idee schlechthin. Warum nicht gleich Glasfaser installieren? GPON wäre bereits verfügbar gewesen und um Längen besser als FTTB mit VDSL2 und später mit G.fast! Ich werde es nie verstehen, wurde aber halt gemacht, vermutlich aus strategischen Überlegungen. Fakt ist, dass wir 2024 eines der reichsten Länder der Welt sind und haben die 5. schlechteste Glasfaserabdeckung in Europa (Platz 34 von 39). Auf dem Land darf man sich noch mit Klingeldraht-Freilandleitungen aus den 60ern verwenden und dort jedes Bit/s "rauskratzen". Wir sind innert weniger Jahre auf Grund des Endkampfes zwischen zweier staatlichen "Playern" (Swisscom - WEKO) zu einem Drittweltland verkommen. Es ist quasi checks and balances auf dem Telekommarkt. Die Schildbürger hätten dieses Kunststück nicht besser vollbringen können. Auf der einen Seite ein börsenkotierter staatlicher Konzern, welcher jedes Jahr saftige Dividenden liefert und sonst unter praktisch keiner Beeinflussung durch den Mehrheitseigner steht. Auf der anderen Seite die WEKO, eine Bundesbehörde, welche mittels Kartellgesetz längst fällige Regulierungen im Telekommarkt durchboxen muss, da unsere Politiker von den Swisscom Dividenden oder dem guten Lobying derart sediert in Tatenlosigkeit erstart sind, dass es schon fast weh tut. Typisch Schweiz halt. Bis wir uns von diesem Schlamassel erholt haben, geht es Jahre und die Swisscom wird es Milliarden kosten. 

 

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